Die Lakers haben in den letzten drei Jahren selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen: die Playoff-Halbfinals 2021. Rang 4 2022 und nun mit Platz 3 und einem Punkteschnitt von 1,77 die beste Qualifikation der Klubgeschichte. Diese Erfolge wecken die Dämonen der hohen Erwartungen. Die bange Frage ist, ob die Lakers diesen Ansprüchen gerecht werden können oder ein Opfer ihres eigenen Erfolges werden. Seit zwei Jahren lebt die Mannschaft über ihren sportlichen und finanziellen Verhältnissen.
Das kann auch in der nächsten Saison gelingen: Der zweifache Liga-Topskorer und MVP Roman Cervenka ist immer noch da. Sportchef Janick Steinmann hat auf dem Transfermarkt keine besorgniserregenden Einbussen erlitten und sicherheitshalber bereits sieben Ausländer unter Vertrag genommen. Seine Strategie – Einkauf von möglichst vielen Talenten, die von der Konkurrenz übersehen worden sind – geht auf. Garantiert ist es nicht, aber eigentlich spricht nichts dagegen, dass sich die jungen Spieler auch in der neuen Saison weiterentwickeln werden.
Hockeytechnisch gibt es eigentlich keinen Grund zum Pessimismus. Die Frage ist eher, wie der Sportchef, der Trainer und die Spieler mit den hohen Erwartungen umgehen können. Inzwischen sind die Lakers in der Wahrnehmung der Konkurrenz keine Aussenseiter mehr. Obwohl sie das eigentlich von ihrem wirtschaftlichen und sportlichen Potenzial im Vergleich zu den wahren Titanen aus Bern, Zürich, Genf oder Davos nach wie vor sind. Aber sie sind so schnell wie noch nie ein Team im Playoff-Zeitalter (seit 1986) von den Miserablen zu den Respektablen geworden.
Wenn sie mit dieser neuen Rolle leben lernen, können sie zwar kein Meisterkandidat, aber die Hockey-Antwort auf den Fussball-Bundesligisten SC Freiburg werden.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
5,2
09.22
5,2
09.23
5,2
01.24
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte
Stefan Hedlund (48) hat in seinem zweiten Amtsjahr erneut alle Erwartungen übertroffen und ist mit einer Lohnerhöhung und einer Vertragsverlängerung bis 2026 belohnt worden. Der Schwede holt aus einem limitierten Kader ein Maximum heraus: Die Lakers spielen diszipliniert und gehören zu den taktisch besten Teams der Liga. An vielen Abenden sind sie sogar taktisch die Besten.
Aber es fällt ihm nicht leicht, die Gelassenheit zu bewahren, die grosse Trainer auszeichnet: Gegenüber den Schiedsrichtern ist er nicht immer höflich, während des verlorenen Viertelfinals gegen Zug verlor er Energie auf Nebenschauplätzen (Videotheater). Mit etwas übertriebener Boshaftigkeit darf er als Schwedens Antwort auf Christian Wohlwend bezeichnet werden.
Stefan Hedlund ist bei den Lakers ein Erfolgstrainer geworden und muss mit den hohen Erwartungen leben, die er durch seine formidable Arbeit geweckt hat. Je gelassener und bescheidener er im Erfolg bleibt, desto grösser sind seine Chancen, dass er seinen Vertrag bis 2026 erfüllen darf und auch einmal Trainer bei einem der wahren Titanen der Liga und Meister werden kann.
Direkt in die Playoffs? Rang 6 eine gewagte Prognose? Statisch ist ein 6. Platz nach den Rängen 4 und 3 in den letzten beiden Jahren schon eher pessimistisch. Aber die Statistik sagt nicht alles. Wären die Lakers ein Titan mit vielen überbezahlten Stars, getrieben von hohen Erwartungen, hoffärtigen Besitzern und ungeduldigen Fans, dann wären sie ein Absturzkandidat bis hinunter auf Rang 11.
Aber die Lakers leben wie in einem Gallischen Dorf unseres Hockeys, umgeben von übermächtigen, reichen Rivalen (Zug, ZSC Lions) wie einst Asterix und Obelix im römischen Reich und behaupten sich mit Schlauheit und Chuzpe. Diese besondere Lage im Windschatten des nationalen Interesses und der nationalen Medien ist ein Vorteil von unschätzbarem Wert. Auch nach dem Aufstieg in die Spitzengruppe der Liga gelten die Lakers nach wie vor als Aussenseiter und werden notorisch unterschätzt. Aber die Zusatzbelastung durch die Champions League ist nicht zu unterschätzen, die Kadertiefe im Vergleich zu den Titanen der Liga gering, die Abhängigkeit von ein paar Einzelspielern gross und ob sich die jungen Spieler weiterentwickeln, ist keineswegs garantiert. Mit der Prognose Platz 6 ist immerhin der Vorwurf entkräftet, der Chronist unterschätze seit Jahrzehnten die Lakers.
Beim Manager-Game «Topscorers» erhält jeder Spieler ein Zufallskader à 16 Spieler im Wert von CHF 3 Mio. sowie ein Transferbudget von CHF 1 Mio. Innerhalb einer Fantasy-Liga gibt es jeden Spieler nur einmal und Punkte sammelt man durch die Performance der Akteure in der Realität (Eiszeit, Tore, Assists, +/-, Blocked Shots,etc.).
Marktwert-Spitzenreiter beim SC Rapperswil-Jona Lakers
Name
Punkteschnitt
Marktwert
Tyler Moy
93.79
695'769
Roman Cervenka
99.53
642'061
Maxim Noreau
91.26
590'958
Weitere Infos und Download der App: www.topscorers.ch
Idee, Konzept und Inhalt: Klaus Zaugg. | Redaktionelle Betreuung: Adrian Bürgler, Ralf Meile. | Technische Umsetzung: Nicole Christen, Carlo Natter, Philipp Reich, Raphael Strebel. | Spielerportraits: nationalleague.ch.
Die Teams die Ende letzter Saison gegen Rappi verloren haben wollten alle Playoff Spielen. Waren aber nicht gut genug.
Denke nicht das Hedlund sein Projekt am Obersee abgeben möchte. Zu viel Herzblut für das Projekt.
Absturzgefahr ist minimal, die Zielsetzungen sind jedes Jahr realistisch und mit jungen Spielern die sich verbessern zu erreichen.
Mayer im Tor hat riesiges Potenzial, er wird nyffeler stützen und wachsen.
Die Heimspiele in Rappi sind immer kleine Feste. So geiles attraktives Eishockey und ein Publikum das voll hinter seinem Team steht.
Tollhaus